Gerade zu Zeiten einer Pandemie wird weltweit wieder klar, wie wichtig doch Hygiene ist. Regelmäßiges Händewaschen hält die Verbreitung des Covid19-Virus sowie anderer Krankheiten in Grenzen. Doch was ist, wenn man kein fließendes Wasser hat? Die nächste natürliche Quelle bis zu vier Kilometer entfernt ist? Wenn ein ganzes Dorf kein Wasser zum Waschen, Kochen und natürlich Trinken hat?
Koyo, ein abgelegenes Dorf im äthiopischen Hochland. Auf gut 2700 Meter streckt sich die Gemeinschaft über Felder und Hügel. Koyo liegt im Bundesland Oromia.
Rund 1350 Menschen und 40 Haushalte würden durch unser Projekt täglich sauberes Trinkwasser erhalten. Außerdem befindet sich in Koyo eine Grundschule mit ungefähr 900 Schülern. Diese würden durch einen Wasseranschluss die Möglichkeit haben, täglich sauberes Wasser zu trinken und auch auf der Schultoilette der Hygiene nachzugehen.
Die Mädchen, die ohne Anschluss zu sauberem Wasser mehrmals täglich den harten Weg zur Quelle gehen müssen, können deshalb oft nicht am Unterricht teilnehmen und verlieren wertvolle Zeit und Energie. Hier geht es nicht nur um Wasser, sondern auch um Bildung und Gleichberechtigung.
Eine Quelle, die rund 7 Kilometer von Koyo entfernt ist, trägt genug Wasser, um den Wasserbedarf der Gemeinde zu decken. Durch den Ausbau des Quelltopfes und einer Pipeline mit mehreren Zugangspunkten und Wasserreservoirs wird das Wasser für Menschen in und um Koyo erreichbar sein. Das Gute an dem Ausbau der Quelle?
Wir müssen nicht bohren, sondern können das natürlich vorhandene Wasser nutzen, das sogar ohne Aufwand von der Schwerkraft allein in den Ort getragen wird. Dadurch nutzen wir nicht nur die ökologische Lösung, wir sichern durch den geringen technischen Aufwand außerdem die Nachhaltigkeit.
Eigenanteil schafft Verantwortung. Deshalb werden 10% der gesamten Projektsumme von den einzelnen Gemeindemitgliedern selbst übernommen. Die äthiopische NGO Environmentalists Development Association – Ethiopia (EDAE) wird in Zusammenarbeit mit der regionalen Verwaltung ein Gremium aus 7 Gemeindemitgliedern ausbilden, die kleine Reparaturen selbst erledigen können und die Verantwortung über das Fortlaufen des Projekts tragen. Es wird im Verlauf des Gebrauchs für alle Nutzer und Nutzerinnen eine Art Steuer anfallen, die von den demokratisch gewählten Gemeindemitgliedern verwaltet wird und für Reparaturkosten verwendet werden kann.
Ein Memorandum of Understanding mit der NGO Environmentalists Development Association – Ethiopia (EDAE) ist bereits in Kraft. Außerdem wird, sobald die Mittel zusammengetragen sind, der Verlauf des Projektes mit detaillierten Verantwortungsbereichen zwischen WaterAction und zukunftsgedanken e.V. vertraglich festgelegt. Durch regelmäßige Reisen zum Projekt kann zukunftsgedanken e.V. auch die Projektdurchführung genau begutachten.
Aufgrund der schwankenden Währungsraten und der Inflation und der damit zusammenhängenden Schwankung der Preise in Äthiopien ist eine präzise, endgültige Summe schwer zu nennen. Unsere aktuelle Berechnungen (Stand Oktober 2021) sieht 80 000– 100 000 € für die Durchführung des Projekts vor.
Sobald die benötigte Summe bei uns eingegangen ist, können wir mit den Vorbereitungen starten. Die Gemeinde wartet sehnsüchtig auf sauberes Trinkwasser und dies möchten wir ihnen keinen weiteren Tag verwehren.
Wir werden Teil des UN WASH Projektes sein. Nach Anbringung der Wasserzugangspunkte erklären lokale Experten, wie die Hände am besten gewaschen werden sollten und Hygienestandards eingehalten werden können.
Ihr seid interessiert? Meldet euch bei uns und wir können euch noch weitere Informationen geben. Wir freuen uns über jede Art von Hilfe!